Carina Book

Technische Redakteurin
Seichter GmbH

Akademischer Abschluss:
Bachelor of Arts / Master of Science

Studiengang:
Technische Redaktion und Crossmedia Publishing

Hochschule:
Hochschule Hannover und LSOM Leipzig

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Hi, ich bin Carina, 37 Jahre alt, habe eine Tochter und arbeite im Maschinenbau. Bei uns arbeiten viele High Potentials und wir agieren weltweit ‒ und das mitten in Hannover.

Was haben Sie vor dem Studium gemacht?

Vor dem Studium habe ich eine kaufmännische Ausbildung bei der Bahn gemacht. Ich war 16 und ‒ im Nachhinein betrachtet ‒ zu beschränkt in meiner Sichtweise. Nach meiner Ausbildung ist mir schnell bewusst geworden, dass mich das nicht erfüllt. Also habe ich mein Abi nachgemacht und angefangen, Wirtschaft zu studieren ‒ weil man das halt so gemacht hat. Das hatte nichts mit Interesse zu tun, sondern war einfach der bequeme Weg, meine Ausbildung weiterzuführen. Dankenswerterweise hatte ich einen tollen Studierendenjob, der mir ermöglicht hat, mir viele verschiedene Branchen und Bereiche anzuschauen. Letztlich bin ich dann da gelandet, was mich erfüllt und was ich auch heute noch bin: die Technische Redaktion.

Warum haben Sie sich für das Studium entschieden?

Als ich klein war, wollte ich Lehrerin werden. Dieser Wunsch relativierte sich irgendwann; was blieb, war das Bedürfnis, Dinge zu verstehen und dafür zu sorgen, dass auch andere sie verstehen.

Was war das Beste an Ihrem Studium? Was war Ihr Lieblingsfach oder Lieblingsprojekt?

Mir war vorher nicht bewusst, welche thematische Bandbreite mit diesem Studium erschlagen wird: Linguistik, Programmieren, Technik, Design, Schreiben. Das war schon ziemlich cool, später hat man dann die Bereiche, die einen interessiert haben, vertieft. In meinem Fall war ich Chefredakteurin unserer Abschlusszeitung. Auch das war vieles zusammen ‒ Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen und diese auch vertreten. Und auch mal nicht weiterwissen, aber dann wissen, wer weiter hilft.

Würden Sie den Studiengang nochmal studieren und wenn ja, warum?

Ja. Ich glaube, dass es immens wichtig ist, Dinge zu verstehen, neugierig zu sein und dafür zu sorgen, dass jeder/jede einen Zugang zu Informationen bekommt ‒ sei es geschrieben, gemalt, gefilmt oder wie auch immer. Themen, die mir damals im Studium gefehlt haben, wurden mittlerweile mit in den Stundenplan aufgenommen. Außerdem wird das Curriculum ziemlich regelmäßig an die aktuelle Zeit und die Bedürfnisse der Verbraucher_innen und Nutzer_innen angepasst. Das finde ich gut.

Wie war Ihr Berufseinstieg?

Über einen Dienstleister. Die Vorgesetzten haben damals nur das große Geld gerochen, welches mit Dokumentation zu holen ist, hatten aber keinerlei Ahnung. Mein ehemaliger Chef, mit dem ich heute noch Kontakt habe, war nett, aber selber erst seit kurzem mit der Uni fertig. Also hatten wir beide nur bedingt Ahnung von dem, was wir tun. Das war ein blödes Gefühl, ich hätte mir jemanden gewünscht, den ich bei Fragen fragen kann.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Mit Kaffee Mails checken und letztlich immer abrufbereit sein. Ich engagiere mich in einigen thematisch übergreifenden Bereichen und bin vollkommen allein zuständig für Dokumentation, Übersetzung, Konformität, Richtlinien und deren Einhaltung und all das, was mir sonst noch so vor die Füße fällt. Ich habe also kein Tagesgeschäft in dem Sinne, eher Projektgeschäft. Da ich viele Bereiche betreue, muss ich schnell umdenken und reagieren können ‒ wenn kurz vorm Wochenende mein Kollege aus Russland anruft und etwas benötigt, sorge ich dafür, dass er es bekommt. Und zwar in Russisch. Irgendwie, denn wer glaubt, es ist einfach, Informationen in alle Bereiche dieser Welt zu bekommen, liegt falsch.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job besonders gut?

Viele denken immer, Dokumentation ist langweilig. Aber letztlich ist es so, wie mit fast allem: Ohne Arme keine Kekse. Klar kann es langweilig sein, aber nur, wenn man es zulässt. Prinzipiell entwickeln wir unsere Maschinen immer weiter, es gibt immer neue Ideen, wie ich Informationen an die Kund_innen bekomme und ich habe das große Glück, dass ich viel ausprobieren kann ‒ zum Beispiel ein Video drehen, weil eine Übersetzung einfach zu lange dauern würde. Oder einen neuen Imagefilm drehen zu lassen.

Was sind Ihre beruflichen Ziele für die kommenden Jahre?

Früher wollte ich immer eine Leitungsposition übernehmen, mittlerweile ist mir bewusst geworden, dass ich in einem kleineren Unternehmen mehr umsetzen kann. Seitdem ich damit meinen Frieden gemacht habe, treibe ich hier Diverses voran: Thematisch möchte ich mehr im Bereich nonverbale Videos machen und auch weiter nach Möglichkeiten suchen, meinen Kund_innen unter die Arme zu greifen, schnell und effektiv. Grandios wäre ein Onlinehilfesystem.

Welche Tipps haben Sie für zukünftige MINT-Studierende?

Lasst euch nicht abschrecken von ewig Gestrigen. Seid neugierig. Seid mutig. Probiert Neues. Scheitert und steht wieder auf. Und wenn ihr mal was nicht wisst ‒ das ist völlig in Ordnung. Ihr müsst nur wissen, wer es weiß!

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