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Aufholen nach Corona mit leuchtendem Rucksack

Check-Lab-Forschungsnachmittag zieht Halbzeitbilanz

Alex ist eigentlich eine Sportskanone und spielt leidenschaftlich gerne Fußball. Doch wenn das Check-Lab in der Hochschule Hannover startet, bleibt das Leder draußen liegen. Nun sitzt der 7.-Klässler im Zukunftslabor MINT in der Bismarckstraße, kneift ein Auge zu und peilt das Nadelöhr an, um den seltsam rauen Faden endlich durchzukriegen.

„Das ist gar nicht so einfach“, sagt Dipl. Biologin Ursula Stürmer, die die Idee zum Forschungsnachmittag hatte. Denn es geht um Smart Fashion, also Kleidungsstücke und Accessoires, die mit Elektronik aufgepeppt werden und deswegen ist auch der Faden rau. Es ist leitfähiges Garn. Damit lassen sich nicht nur hübsche Details annähen, mit diesem Garn können auch zum Beispiel kleine Dioden angenäht werden, damit der Rucksack später leuchtet. Und genau das wollen die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 13. Klassen, die heute ins Zukunftslabor gekommen sind: einen richtig coolen Rucksack mit selbst gebauter, intelligenter Technik drin. Alles selbst genäht.

Sie haben sich für den außerschulischen Forschungsnachmittag CheckLab angemeldet. Diese Laborstunden am Nachmittag am Projekthaus Zukunft MINT der Hochschule Hannover sind vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert unter der Überschrift „Aufholen nach Corona“. Während der Pandemie sind gerade Naturwissenschaften beim Homeschooling oft auf der Strecke geblieben, sagt Dr. Doris Schmidt, Leiterin des „Projekthaus Zukunft MINT“. „Es war kaum möglich, etwas Praktisches zu unterrichten und wir bieten nun im CheckLab Spaß mit MINT Fächern an, wie viele Schülerinnen und Schüler es noch nicht kennengelernt haben.“

Konkret bedeutet das etwa, mit dem 3D-Drucker einen Flamingo auszudrucken und daraus einen Wassersensor für die Lieblingspflanze zu Hause zu basteln oder in einem Modellhaus alles smart zu machen, was smart zu machen ist oder eben einen Rucksack smart und intelligent auszustatten. Und die Idee kommt an. Jede Woche kommen rund 10 Schülerinnen und Schüler nach der Schule und in ihrer Freizeit ins Zukunftslabor, um die Zeit zu vergessen und ihr Herz für Technik zu entdecken.

„Vorkenntnisse braucht es keine“, beruhigt Dr. Christian Schmicke, der als Ingenieur im Labor weiterhilft, wenn irgendetwas unklar ist. Jede und jeder kann hier so viel lernen, wie sie oder er es für das jeweilige Projekt braucht. Das leitfähige Garn etwa ist eine hauchfein ausgesponnene Edelstahlfaser, doch das ist Alex im Moment noch nicht so wichtig. Hauptsache der Faden geht endlich durch das Nadelöhr und lässt am Ende den Rucksack blinken und leuchten.

Ab 24.05.2022 starten die neuen Kurse im Check-Lab immer dienstags von 16–19 Uhr. Die Kurse sind kostenlos. Durch die Förderung vom BMBF können teils auch Fahrtkosten übernommen werden. Bitte einfach fragen.

Anmeldungen sind ab sofort möglich und wer mehr will, kann sich außerdem zum CheckLab-Sommercamp anmelden vom 01.08. bis 05.08.2022

Mehr Infos in unserem Flyer

Anmeldung: zukunft-mint@hs-hannover.de

Text & Infos: Dr. Antje Wöhnke, PZM, antje.woehnke@hs-hannover.de, +49 511 9296-8576

Stand: 26.4.2022